Category: Studium

Tag 6: Endlich frei / Rucola-Pesto

Von , 22. Februar 2010 20:41

Endlich ist der praktische Teil des Blockpraktikums vorbei. Heute musste ich zwar um 7 Uhr aufs Rad steigen, war ein paar Stündchen auf der Verbrennungsintensiv, aber auch schon um zwei Uhr zu Hause. Die letzten 18 Wochen vergingen wie im Flug…die kommenden 2 Wochen nehme ich mir für die Hannover-Studie frei. Und danach sind noch mal zwei Wochen frei zum Lernen, um hoffentlich auch die Klausuren des Blockpraktikums abzuschließen… Das Schlimme an diesem Studium ist, dass man nichts vernünftig lernen kann. Theoretisch sollten wir nun Innere und Chirurgie auswendig können, was irgendwie unmöglich ist, wenn man nebenbei noch die in den Vorlesungen eines Semesters besprochenen Themen der Neurologie, Anästhesie-Intensivmedizin-Notfallmedizin, Psychiatrie, Pädiatrie, Gynäkologie, Pharmakologie und Radiologie lernen will. Es ist immer das gleiche, man weiß nicht was man genau lernen soll, da das, was gelesen wird nicht mit dem übereinstimmen muss, was gefragt wird. Schön wäre es einfach 10 Skripte auf dem Schreibtisch zu haben, die man lesen und lernen könnte und deren Inhalt in 6 Monaten zu bewältigen wäre. Genug gemeckert…ich muss mich einfach damit abfinden, dass ich in diesem Studium nicht das lernen werde was ich mir erhofft hatte…Andererseits sind es noch 3 Semester bis zum Staatsexamen und vielleicht fühle ich mich dann ein wenig besser. Alles wichtige lernt man dann als Arzt 😉

Rucola-Pesto

Das Essen ist da ein schöneres Thema. Auch wenn es wieder nur Nudeln gibt. Dafür mit selbstgemachtem Rucola-Pesto, weil noch ganz viel Rucola im Kühlschrank liegt. Das Pesto wird lecker würzig-scharf. Ich bin eigentlich richtig gut, ich brauche jeden Tag etwa 10-15 Minuten zum „Kochen“ 😉 Es sind natürlich immer einfache und schnelle Gerichte, die jedoch aus frischen Zutaten bestehen und nicht aus der Tüte kommen. Wenn man gleich etwas für zwei Tage zubereitet oder etwas am nächsten Tag auf andere Art wiederverwendet ist es natürlich noch praktischer.



Zutaten für ca. 250g Nudeln

  • 100g Rucola
  • 25g Walnüsse oder Pininekerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 5 EL Olivenöl
  • 50g Parmesan
  • Salz, Pfeffer
  • Nudelwasser (ca. 100ml oder eine Schöpfkelle voll)

Rucola waschen. Parmesan grob reiben.

Walnüsse und Knoblauchzehen grob zerhackt mit 2 EL Öl in einen Mixbecher geben und pürrieren. Dann nach und nach Rucola und restliches Öl zugeben, zum Schluss den Parmesan. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Parallel die Nudeln kochen. Sind diese gar, Pesto mit etwas Nudelwasser glatt rühren. Dann die Nudeln abschütten und sofort mit dem Pesto mischen.

FAZ…

Von , 13. Februar 2010 22:48

Zustand kritisch

Mal wieder lernen…

Von , 9. Februar 2010 22:39

Die letzten Wochen Uni…zum Glück die Besten: Notfallmedizin, Intensiv und Anästhesie (und gerade hier bin ich nicht da *schnief*). Es macht Spaß Seminare zu haben und nicht auf irgendeiner Station zu sein. Und Spaß mal wieder in der Gruppe zu sein.

Erschreckend ist, dass in genau 6 Wochen schon die Prüfungen sind…nach dem Freisemester war es schwer wieder mit dem Lernen anzufangen. Ich habe so viele andere Dinge gemacht, dass das Studium zum ersten mal entspannt und schön war. Jetzt ärgere ich mich, dass ich auf so viel verzichten muss, um genug Zeit zum Lernen zu haben…und kämpfe ganz schön mit mir, weil ich viel zu unruhig bin und nicht still am Schreibtisch sitzen kann. Schrecklich…

Das Gute ist, dass man in 6 Wochen ganz schön viel schaffen kann und es die effektivsten Wochen vor der Prüfung sind. Noch ist alles machbar 🙂 Und nach der Prüfung kommen auch wieder andere Dinge. Jaaa, vor allem hängt nun ein Wellness-Gutschein für die Carolus-Thermen an meiner Pinnwand. Ich war heute Blut spenden und dachte das wäre die perfekte Motivation…

Woche 16: Pädiatrie

Von , 4. Februar 2010 19:45

Es gab sehr viele Stationen zur Auswahl und ich war froh auf meiner Wunsch-Station, der Kleinkinder- und Säuglingsstation zu sein. Ich wollte alltägliche Krankheitsbilder sehen und auch Gelegenheit haben Kinder zu untersuchen. Daher kamen Frühchen, Intensiv, Operierte-Kinder und Kinderkardio nicht in Frage, Onkologie wollte ich mir beim besten Willen nicht antun, Schulkinder waren mir schon zu erwachsen. Ein kleines Chaos herrschte auf der Station, entweder liefen die kleinen Stöpsel ihren Eltern weg oder hatten Hunger, mussten die Windeln gewechselt bekommen oder brüllten lauthals, wenn sie weiße Kittel sahen. Auf manchen Zimmern übernachteten die Mütter, Eltern liefen sowieso permanent über die Station.

Bakterien und Viren gab es auch überall: Erbrechen, Durchfall, Erkältung, Lungenentzündung und vieles mehr. Wenn man allein bedenkt wie oft jede Mutter ihr Kind anfasst und dann Türgriffe anfasst oder Tee auf dem Flur zubereitet oder wie oft die Ärzte durch die Zimmer gehen und zwar ihre Hände, aber nicht das Stetoskop desinfizieren…lecker. Wie kranke Kinder auf die Keime anderer Kinder reagieren, will ich mir gar nicht vorstellen. Cool dass ich die ganzen Wochen über nicht krank geworden bin…hätte ich echt nicht erwartet…aber wie wir ja gelernt haben kann man in stressigen Phasen nicht krank werden…

Schlimm an Pädiatrie ist, wenn dicke Nadeln in die kleinen Speckhändchen gestochen werden und es dann ohrenbetäubendes Schreien und dicke Krokodilstränen gibt. Manche Kinder sind auch bei normalen Untersuchungen schwierig, entweder haben sie Angst oder sind stur und wollen sich nicht untersuchen lassen. Wenn ich mir vorstelle jede ärztliche Tätigkeit mit Gebrüll zu beenden, weiß ich, dass ich im falschen Fach bin. So schön es bestimmt wäre und so süß Kinder sind, meine Geduld wäre schnell am Ende.

Die Woche war ganz gut. Es gab zwar sehr viel Visite, auch einiges an Studentenunterricht und die ganze Organisation hat halbwegs funktioniert.

Woche 15: Allgemeinmedizin

Von , 28. Januar 2010 13:22

Auf diese Woche habe ich mich gefreut. Ich hatte eine Praxis direkt am Aachener Dom ausgewählt. So musste ich nur 5 Minuten radeln und konnte nach dem täglichen Trott im Klinikum ein wenig Stadt-Atmosphäre genießen.

Ich hatte schon einen Monat Famulatur in der Allgemeinmedizin gemacht (vor 2 1/2 Jahren) und mir einen guten Einblick verschaffen können. Die damalige Praxis bestand allerdings aus 4 Ärzten, es wurden Sonos und Gastros gemacht, geröngt, geimpft, gespritzt und akupunktiert. Diesmal gab es nur einen Arzt, der die Praxis erst vor einem Jahr übernommen hatte und eine Zusatzbezeichnung in Psychotherapie und Naturheilverfahren hatte.

Seine Behandlungsstrategie gefiel mir. Er empfahl z.B. bei Infekten Minzöl/Japanisches Heilpflanzenöl zum Einnehmen (2 Tr. auf den Handrücken und ablecken ;)) und Eukalyptuskapseln oder Heilerde bei Magen-Darm-Infekten und verschrieb nicht gleich Antibiotika. Auch bot er Autegenes Training in der Praxis an, regte die Patienten zu einem gesunden Lebensstil oder Gewichtsverlust an. Er nahm sich Zeit für die Patienten und seine Diagnostik war recht gründlich.

Die ersten beiden Tage waren sehr lang…in der Mittagspause Hausbesuche, aber zumindest kurz Zeit nach Hause zu fahren. Mittwoch war der Nachmittag frei und Donnerstag hatte ich einen anderen Termin (;)).

Der Arzt war nett, jedoch war meine Aufgabe bei ihm zu sitzen und ich hatte nicht die Gelegenheit Patienten vorher zu befragen und zu untersuchen. Das war sehr schade und sollte in einer Lehrpraxis nicht vorkommen. Dafür hatte ich dann sehr viele Fragen und so konnte ich doch ein wenig lernen. Vor allem geht es ja auch darum etwas über das System Hausarztpraxis zu erfahren und dafür waren die 4 Tage ausreichend.

Zwischenstand…

Von , 22. Januar 2010 15:19

Ich habe zur Zeit wenig Lust zu bloggen…bin etwas nervös und denke viel darüber nach wie die nächste Zeit so wird. Nicht, dass nicht alles schaffbar wäre was kommt, aber allein das Gefühl, so viel erledigen und abschließen zu müssen ist nicht das schönste. Und dann steht die große Entscheidung bevor, die immer näher rückt und für mich wirklich schwierig wird: welche Fachrichtung will ich die nächsten 40 Jahre lang machen? Nicht bin ich so kompliziert, aber alles was die Zukunft angeht kann ich nicht aus dem Bauch heraus entscheiden und muss alles genau abwägen. Es spielt ja auch nicht nur das persönliche Interesse eine Rolle, sondern die Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten in einem Fachgebiet sind mir sehr wichtig.

Auch fande ich mein Studium im letzten Jahr nicht so wirklich erfolgreich. Die ersten 3 Jahre war alles klar strukturiert, es gab viel zu lernen und viele Prüfungen, die man dann aber der Reihen nach abschließen konnte und mit der Vorbereitung für die nächste Klausur beginnen konnte. Die Zeit verging wie im Flug. In der Vorlesungsfreien Zeit standen dann Famulaturen oder ein wohlverdienter Urlaub an. Nach unserer Basisprüfung im 6.Semester, für die wir alles wiederholen mussten was wir bis dato gelernt hatten und die ein echtes Erfolgserlebnis war, kehrte Ruhe ein. Es folgten Klausuren für Fächer, die nicht absonderlich spannend waren und für die sich das Lernen sehr in Grenzen hielt. Und danach folgte das Freisemester…das jeder von uns glücklich und motiviert begonnen hat um mit seiner Doktorarbeit anzufangen. In diesem vierten Jahr habe ich auch eine Menge mitgenommen, viel Freizeit gehabt, aber mich auch in meiner Freizeit viel für die Medizin interessiert, was ohne Druck totalen Spaß gemacht hat. Aber lief eben doch alles ohne wirkliches Ergebnis.

In der ersten Hälfte des fünften Jahres erleben wir richtig viel Praxis in den Blöcken. Die sind leider oft mit viel Demütigung verbunden und man merkt schnell dass wir nur für die Blutentnahmen, Zugänge und Botengänge gewollt werden. Manchmal geht es vielleicht nicht anders, wenn wir nur zu kurz auf einer Station sind, aber die meisten von uns sind froh, wenn das 9.Semester zu Ende geht. Danach folgt ja noch eine zweitägige Klausur in vielen Fächern, für die es nun zu lernen gilt. Und noch eine Studie für die Doktorarbeit in Hannover zwischendurch, auf die ich mich sehr freue, aber die natürlich zusätzlichen Stress bedeutet.

Dann kommt der Endspurt vor dem PJ und ich weiß noch immer nicht welches mein Wahlfach werden soll und ich welche Krankenhäuser ich will…ein paar Monate habe ich noch um mich zu entscheiden. Manche Dinge klären sich mit der Zeit von allein, hoffe ich. Das 10.Semester enthält die Fächer Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Arbeitsmedizin, Umwelthygiene und Public Health. Die haben bestimmt interessante Aspekte, aber vor unserem Start in den lernenden Arbeitsalltag hätte ich doch relevantere Dinge erwartet. Abwarten 😉 Dafür kann ich dieses Semester intensivst meiner Doktorarbeit widmen. Viel Arbeit steckt schon drin, aber alles ist auf dem guten Weg, wenn der auch lang ist. Nach all dem, was meine Kommilitonen erlebt haben bin ich zufrieden und denke die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Bevor man sich bei einem Doktorvater vorstellt fragt man schon viel herum und hört Geschichten, die man für Märchen hält. Wenn man selbst so weit ist, bewahrheiten sich diese Geschichten und es wird monatelange Arbeit in Nichts gesteckt. Auch wenn es also keinen perfekten Verlauf gibt bin ich froh, dass es mir nicht so gegangen ist.

Danach kommt natürlich das PJ und ich bin schon echt gespannt wie es wird. Zumindest das erste Tertial in der Schweiz steht schon fest und für den Rest muss ich mich ja noch entscheiden. Auch wenn es sich verrückt anhört, so schnell zu denken und zu planen, verfliegt die Zeit viel schneller als es einem lieb ist. Und sosehr man das Hammerexamen noch verdrängen möchte (wie jede große Prüfung) liegt man irgendwann im Bett und zittert weil am Morgen der große Tag ist.

Zum Glück geht alles vorbei…und zwischendurch passieren immer schöne Dinge 🙂 Und da ich weiß, wie verrückt ich mich gern mache, kann ich eigentlich alles etwas lockerer sehen.

So nun aber zu meinem Blog: Gekocht habe ich natürlich weiterhin und ans Fotografieren habe ich auch gedacht. Es gibt auch ganz viele Rezepte, die ich in nächster Zeit ausprobieren will…eigentlich zu viele… Ein paar Artikel habe ich schon unter diesen Artikel gesetzt. Der Rest kommt in den nächten Tagen und Wochen und danach werde ich auch wieder regelmäßiger posten 🙂

Klausur vorbei :-)

Von , 21. Januar 2010 17:47

Eine kurze Klausur und nur Allgemeinmedizin, aber jede Klausur tut gut wenn sie vorbei ist.

Das merkwürdige an dieser war, dass nichts von all dem, was wir vorher in Seminaren und Skript vermittelt bekommen haben, vorkam. Komische Fallbeispiele, Themen von denen man kaum etwas gehört hatte oder merkwürdige Impfszenarios, bei denen man mit seinem allgemeinen Impfwissen nicht wirklich weiter kam.

Egal. Nur ärgerlich am Abend danach nicht die beste Laune gehabt zu haben für fast volle Punktzahl. So ging es anscheinend fast allen…

Woche 14: Gynäkologie

Von , 21. Januar 2010 14:10

Tag 1: Pränataldiagnostik

Starkes Quietsch-Bedürfnis, das ich zum Glück unterdrücken konnte…ein Ultraschall nach dem anderen im 2. oder 3. Trimenon. So süße kleine Babies, die lustige kleine Händchen und Füßchen haben und sich bewegen wie sie wollen. Zwischendurch wurde es noch schlimmer, weil die knuffigen Gesichtchen in 3D gezeigt wurde. Eine schöne Seite des Fachs: Glückliche Frauen, die sich darauf freuen, Mutter zu werden. Und Sono mal ganz anders. Gar nicht schön: Extrauteringravidität und Missed Abortion.

Auf den Kreissaal werde ich bewusst verzichten: Gyn will ich später nicht machen, aber Neugeborene finde ich sowas von süß, dass ich am liebsten stundenlang gucken würde. Über Pädiatrie habe ich schon nachgedacht, aber hierzu fehlt mir die Geduld. In meiner ersten Famulatur durfte ich bei einer Geburt zuschauen und hab mich ernsthaft gefragt warum die Menschheit noch nicht ausgestorben ist. Danach durfte ich bei einer Sectio assistieren und war noch ein bisschen mehr geschockt aber total glücklich das erlebt zu haben. In England war ich bei einigen Sectios dabei und es war immer wieder schön die schreienden Babies zu sehen. Daran werde ich wahrscheinlich immer zurückdenken und wissen warum ich Medizin studiere: Weil kein anderer Beruf auch nur annähernd schön ist. So denke ich nicht nur bei kleinen Kindern, sondern in vielen Situationen – aber Geburten sind ein ganz spezieller Fall 🙂

Tag 2: OP und Poliklinik

Ein ganz anderer Tag. Gleich früh war ich im OP um bei 3 Konisationen und einer Condylomlaserung zu helfen. Eigentlich keine spannenden Eingriffe, aber trotzdem gut, es mal gesehen zu haben. Konisationen werden immer häufiger. Nach mehrfach auffälligen PAP-Abstrichen (PAP IIId oder IV) werden Biopsien entnommen. Ist die CIN-Klassifikation (Cervikale Intraepitheliale Neoplasie, nur bei Gewebeproben) deutlich auffällig (also ab CIN2) wird eine Konisation durchgeführt. Bei CIN1 können die Läsionen gelasert werden. Der Konus wird natürlich untersucht und festgestellt, wie stark die Dysplasien sind und ob die Schnittränder frei sind um das weitere Vorgehen zu planen. Das Schlimme ist, dass immer mehr junge Frauen von derartigen Veränderungen betroffen sind. Eine Ursache hierfür ist ja mittlerweile bekannt: Humane Papillomaviren, vor allem die Typen HPV 16 und 18. Gegen die auch Kondome nicht hundertprozentig schützen, aber gegen die ja seit neustem geimpft wird. Die Typen, die zu Zellveränderungen führen können (die machen keinen Krebs, wie es so oft heißt) nennt man auch high risk HPV und normalerweile wird das Immunsystem mit einer Infektion fertig. Ist dem nicht so steigt das Entartungspotenzial etc. Hiermit könnte man Seiten füllen. Es gibt auch low risk Typen (u.a. HPV 6  und 11). Die führen nicht zu Zellentartung aber zu hässlichen Warzen, deren Therapie sehr langwierig sein kann…. Am späten Vormittag ging die Sprechstunde in der Poliklinik weiter, die recht interessant war.

Tag 3: Endokrinologie

Sprechstunde für Frauen/Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Ein kleiner Eiblick in Insemination mit ICI und IUI, IVF mit ICSI…interessant, aber kompliziert.

Später war dann unsere Allgemeinmedizin-Klausur.

Tag 4: Poliklinik

Heute war ich noch mal in der Poliklinik und habe ein breites Spektrum an Erkrankungen mitbekommen. Die Oberärztin ist ganz klasse, sehr engagiert in unserem Modellstudiengang tätig, erklärt viel und lässt einen aktiv teilnehmen. Zum Schluss sagte sie sogar dass es Spaß mache mit mir zu arbeiten und noch andere nette Dinge. Über so ein Lob freue ich mich natürlich 🙂

Fazit: Meine Wahl in der Poliklinik zu bleiben war absolut gut. Viel gesehen und dazu gelernt, keine Langeweile gehabt und einen netten Einblick ins Fach bekommen.

Woche 11 & 12: Psychiatrie

Von , 7. Januar 2010 21:24

Das waren zwei spannende Wochen, in denen ich jeden Tag gern zum Klinikum gefahren bin und viel gelernt habe…auch wenn es nicht mein Fach der Wahl wird 😉

Ich war auf der Suchtstation, auf die die meisten Patienten zur stationären Entgiftung bei Alkoholabusus kamen. Das Stationsteam bestehend aus Ärzten, Pflege, Ergotherapeuten, Psychotherapeuten, Sozialdienst musste enger als in anderen Disziplinen zusammenarbeiten, ständig fanden Besprechungen oder Übergaben statt. Die Visiten und Aufnahmen waren natürlich sehr ausführlich, ganz schnell wusste ich über Patienten und ihre Geschichten Bescheid – auf anderen Stationen hat man als Student Mühe sich Details zu merken, da man viel zu wenig Zeit mit den Patienten verbringt, in der Psychiatrie bleibt hingegen nur das Gespräch. Zugegeben, am Ende des Tages hatte ich keine Lust mehr auch nur ein Wort zu hören, da es doch anstrengend war.

Erschreckend fande ich die Tatsache, wie sehr die meisten Alkoholiker ihre Krankheit hassten und wie sehr sie dagegen kämpften…und wie schnell sie schon nach einem Tag zuhause wieder zur Flasche griffen und zurück kamen. Viele waren Dauerpatienten, die immer zwischen Auf- und Abbau schwankten, es gab auch wenige die jahrelang trocken blieben, bevor sie durch eine Krise wieder zu trinken begannen. Die Medizin kam natürlich auch nicht zu kurz: Alkoholentzug, Krampfprophylaxe, Komplikationen in Form von Delir und Wernicke-Enzephalitis, Beleiterkrankungen und individuelle Therapie. Ganz schrecklich waren die sozialen Situationen, in denen sich viele Patienten infolge ihrer Sucht befanden.

Zum Glück gab es aber nicht nur Suchtpatienten, sondern auch Depressionen, Persönlichkeitsstörungen / -akzentuierungen (ein Thema für sich, zu dem ich unbedingt noch was lesen muss), Wahn, Schizophrenie und Essstörungen. Glück – weil es so wichtig ist, bestimmte Krankheitsbilder einmal gesehen zu haben und sie vielleicht später wieder zu erkennen.

Verrückt hat mich die Pharmakologie gemacht. Kann ich mit Mühe die Wirkstoffe einzelner Substanzgruppen auseinanderhalten wurde hier natürlich mit nicht alltäglichen Handelsnamen herumgeworfen. Schreeeccckklich, mein Arzneimittelpocket hat sich echt abgenutzt.

Psychiatrie…

Von , 14. Dezember 2009 17:36

Wenn man demonstrativ keine Lust auf etwas hat, wird es immer besser als man gedacht hätte. Eigentlich fast klar und diese Taktik werde ich nun beibehalten – hohe Erwartungen bringen nur Enttäuschung mit sich und führen zu Trotzreaktionen, obwohl man so viel lernen könnte.

Ich bin auf einer Station für Suchterkrankungen und bin wider Erwarten überhaupt nicht traurig, nun zwei Wochen in der Psychiatrie zu sein. Die Ärzte haben mich so nett aufgenommen, so dass ich morgen gerne früh zur Blutentnahme auf die Station komme.

Wahrscheinlich kennt jeder jemanden, der Alkoholiker ist oder Drogen nimmt oder der Waschzwang, Essstörungen oder diverse andere psychische Störungen hat. Und es ist erschreckend wie viele Vorurteile und Berührungsängste es in diesem Bereich gibt.

Auch ich habe hier einige Fragen. Und mir ist klar, dass gerade in diesem Fach nicht nur der Patient im Mittelpunkt steht, sondern man selbst auch sehr stark einbezogen ist. Ich bin also sehr gespannt was mich erwartet. Und auch gespannt, ob ich danach Lust habe ein paar Sätze zu bloggen…

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