Woche 10: Neurologie

Von , 10. Dezember 2009 17:36

Bevor ich anfange zu erzählen ein Wort zu den Arbeitsbedingungen: Unter 12 Stunden pro Tag arbeitet kaum jemand, die Mittagspause fällt des öfteren aus, nur ein Wochenende pro Monat ist komplett frei und die Überstunden dürfen nicht aufgeschrieben werden, dafür bekommt man also weder Geld noch Freizeitausgleich. Ein junger Chef (um die 40), der dies absolut erträglich findet und immer von früher redet. Dabei hat die Bettenzahl zugenommen, die Liegedauer abgenommen und die Ärzte arbeiten und arbeiten. Freizeit geht gar nicht mehr. Warum das  alles: Weil das Patientenkollektiv im Krankenhaus der Maximalversorgung selektiert ist und man auch exotische Dinge zu sehen bekommt. Und alles nicht so langweilig ist. Anscheinend haben schon einige gekündigt, um angenehmere Arbeitsbedingungen zu finden. Dies hat sich bereits unter den Studenten herumgesprochen und die Neurologie-Begeisterten werden sicherlich ein anderes Krankenhaus wählen.

Manchmal glaubt man nur schwer was man hört. Eine nicht mehr so unerfahrene Assistentin war während unserer Woche einen Tag bis 23:30 im Klinikum und kam auch am nächsten Tag wieder gut gelaunt, unterrichtete uns sogar.

Gelernt habe ich in den vier Tagen vor allem etwas in der neurologischen Untersuchung. Das lag zum einen an einem sehr lehrreichen Computerprogramm mit systematischen Untersuchungen mit Kommentar, für Studenten gemacht und wirklich toll. Dann gab es ein witziges Elektrophysiologie-Seminar, in dem wir gelernt haben was die Honeymoon-Parese des Nervus medianus des Mannes ist und was die Post-Honeymoon-Parese der Frau ist. Dann wurde mein N.medianus mit Elektroden beklebt und wiederholt gereizt (dabei zuckt der Daumen und man fühlt sich, als hätte man eins gewischt bekommen). Meine Reizleitung funktioniert absolut gut und es sieht nicht so aus als würde ich in nächster Zeit ein Karpaltunnelsyndrom bekommen. Neben der Demo wurden uns die Grundzüge der EMG nähergebracht. Die netten Neurologinnen auf der Station nahmen uns immer gern zu den Untersuchungen mit und erklärten viel, obwohl eigentlich fast keine Zeit war.

Auch hier waren die vier Tage zu kurz, gerade für ein so komplexes Fach wie die Neurologie. Für einen Einblick musste es reichen und mein Fazit lautet: Ein sehr spannendes Fach, aber ich finde mich nicht so wirklich wieder.

Das Gute: Nun ist HALBZEIT der Blockpraktika. Noch eine Woche und danach sind 2 Wochen Weihnachtsferien, in denen wir natürlich wie immer lernen müssen. Endlich mal Zeit dafür 🙂

Das Schlechte: In der Woche war ich meist spät zu Hause und kam kaum zum lernen oder dazu weiter an meiner Doktorarbeit zu schreiben. Am Wochenende muss ich Antibiotika wiederholen oder noch mal lernen, um ein Seminar vorzubereiten. Die Zeit rennt, bald kommt die erste Klausur in Allgemeinmedizin (die nicht zu schwer wird, aber auch vorbereitet werden will) und danach sind nur noch 2 Monate Zeit für 2 Klausurtage und 9 Fächer…viel zu wenig, aber systematisch lernen geht ja eigentlich nie.

Ach ja: ich versuche verzweifelt ein Zimmer in Hannover zu bekommen, ausgerechnet in der Woche der Cebit…alle Hotels sind schecklich teuer oder ausgebucht. Wer eine Idee hat bitte Bescheid sagen!!

Ein ganz schnelles Weihnachtsbrot…(BBA)

Von , 7. Dezember 2009 15:52

Das Brot schmeckt dezent nach Weihnachten, ist gesund und sehr lecker mit Käse. Es ist ein normales Dinkelvollkornbrot mit winterlichen Zutaten und Gewürzen. Einfach mal ausprobieren, ich finde es ist eine tolle Abwechslung zu allen anderen Körnerbroten, wenn man trotzdem Vollkorn und keinen Stuten essen will.

Schnell, weil es in 5 Minuten gemacht war, natürlich im Brotbackautomaten 😉

Man achte übrigens auf das megalustige Geschenkpapier im Hintergrund, das der Nikolaus mitgebracht hat…eingepackt war ein neuer Mixer, mit gaaannz viel Power.

Zutaten

  • 300ml Wasser
  • 75g 6-Korn-Schrot
  • 325g Dinkelvollkornmehl
  • 50g Rosinen
  • 50g Haselnüsse
  • 1 Msp. Lebkuchengewürz
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Trockenhefe

Zuerst die 6-Korn-Mischung grob schroten. Wer keine ganzen Haselnüsse im Brot mag, kann diese vorab hacken.

Dann alle Zutaten der Reihenfolge nach in den Brotbackautomaten geben. Normalprogramm.

Zweites Adventswochenende…

Von , 5. Dezember 2009 21:15

Ich verbringe grade ein wunderschönes Wochenende zu Hause…lernen kann ich ab Montag wieder…Hier ein paar Bilder von heute Abend, nach einem Bummel durch die Stadt, Besuch bei meiner Tante B. und gemütlichem Kochen zu Hause…


Woche 9: Radiologie

Von , 3. Dezember 2009 15:34

Schon ist die neunte Woche um…es geht echt verdammt schnell, besonders wenn es Spaß macht. Die vier Tage waren für die Radiologie viel zu kurz..Wir waren immer für einen halben Tag an einer Station: CT, MRT oder Angio, Neuroradiologie, Kinderradiologie, konventionelles Röntgen, Sono oder Durchleuchtung.

Der Tag ging für alle um 8 Uhr los, zum täglichen (!) Teaching. Der Chef rief in einem kleinen Hörsaal einen Assistenten nach vorn und dieser musste dann vor der ganzen Truppe Befunde erkennen. Zusätzlich gab es noch eine Menge Fragen zu beantworten. Da der Chef immer noch Dinge erklärte und das Teaching generell spannend gestaltet war, war es eine sehr beliebte Sache. Die Assistenten sagten dazu, es sei zwar blöd manchmal absolut falsch zu liegen oder eine Frage nicht beantworten zu können, aber so ginge es nun mal allen und der Lerneffekt sei super. Freitags ist immer Jounal Club.

Um 9 Uhr ging dann jeder Arzt zu seinem Arbeitsplatz, also einen der oben genannten. Während der Weiterbildung arbeitet man dort für 3-6 Monate in Rotation. Schon cool, sich bis 9 Uhr (dann herrscht auf jeder normalen Station die große Hetze) Ausbildung leisten zu können. Beim MRT mussten wir ganz schön viel (mit) laufen, immer zwischen dem 1,5- und 3 Tesla-Gerät hin und her, dann wurde ein Zugang gelegt, Kontrastmittel gegeben, eine MR-Koloskopie oder -Mammographie vorbereitet und wieder zum Schreibtisch gehechtet 😉 Im Neuro-MRT war es absolut beeindruckend, welche Einstellungen gewählt wurden um die neu entdeckten Metastasen besser sichtbar zu machen (ja, eine Patientin kannte ich schon aus der Onkologie, doch nun konnte sie kaum noch sprechen..danach war klar warum).

Das Team war insgesamt super nett, jeder erklärte gern immer etwas und auch das Verhältnis der Oberärzte zu den Assistenten schien sehr entspannt. Die Oberärzte liefen immer von Station zu Station um die Befunde zu besprechen. Sogar die Studenten wurden einbezogen (!). Dass die Arbeit am Monitor mit Kaffee durchaus angenehm scheint muss ich denke ich nicht erwähnen.

Insgesamt war ich erstaunt, wie viele Patienten ich sehen konnte (obwohl ich keine Interventionellen Eingriffe gesehen habe) und wie breit das Spektrum ist, das  sich ja bei weitem nicht nur aufs „Bilder gucken“ beschränkt. Spontan hätte ich Lust hier mein Wahlfach im PJ zu machen, aber so spontan denke ich oft nach einer neuentdeckten Begeisterung für ein Fach. Noch 11 Wochen und ich bin gespannt was mich noch überzeugen kann.

Radiologie

Von , 1. Dezember 2009 21:18

Heute war ich mit einer Kinderradiologin auf der Neonatal-Intensiv bei einem 26 Wochen alten Frühchen. Ich habe noch nie einen so kleinen Menschen gesehen…Der Fuß war so groß wie ein Fingernagel und dieser sollte bei Verdacht auf Osteomyelitis sonographiert werden…

Radiologie ist das zweite Fach das mir richtig gut gefällt (hätte ich auch nicht gedacht). Leider nur noch zwei Tage..

Überraschungsparty

Von , 1. Dezember 2009 16:39

Gestern abend haben wir eine Freundin mit einer Geburtstagsparty überrascht. Ist glaube ich gelungen, obwohl nicht viel Zeit für die Vorbereitung war und Geschirr und Platz für alle grad eben gereicht haben 😉

Neben Bier gab es auch ein paar leckere  Kleinigkeiten zu essen: italienischer Nudelsalat, Bacon-Muffins (danke liebe Rebecca, für dieses tolle Rezept!!), frisch gebackenes Baguette, Frikadellen, Käsespieße (von Harry mit Weintrauben, Mandarinen oder Minisalami), Oliven, Gemüse mit Dipp und zum Nachtisch Kuchen (danke Claudia!!).

Baguette

Ich wollte schon länger mal Baguette selbst machen…schon allein, weil man die Zutaten und Füllungen variieren kann und frisch gebackenes Baguette viel leckerer sein dürfte als gekauftes. Echt ärgerlich, dass ja vor einer Woche mein Mixer den Geist aufgegeben hat…also habe ich mal das Teig-Programm im Brotbackautomaten ausprobiert. Es hat doch ein wenig gedauert, aber ist sehr lecker geworden. Das nächste mal werde ich den fertigen Teig mit Wasser oder Ei einpinseln, damit die Brote schön braun werden.

Zutaten für 2 Baguettes

  • 300ml Wasser
  • 2/3 Würfel Hefe
  • 1/2 TL Zucker
  • 450g Mehl (Vollkornmehl wird sicherlich auch sehr lecker)
  • 1 TL Salz

Die Hefe mit Wasser und Zucker anrühren. Entweder den Teig im BBA (Teigprogramm zubereiten) oder Mehl und Salz unterkneten und alles abdeckt eine halbe Stunde ruhen lassen.

Dann zwei Kugeln aus dem Teig formen und beide ausrollen (etwa 20 x 40 cm). Beliebig füllen: ich habe einmal Tomatenmark mit Käse und Kräutern sowie Walnüsse genommen.

Den Teig längs aufrollen, auf ein mit Backpapier belegtes Backblech lesen und noch eine halbe Stunde gehen lassen.

Bei 180° C 25 Minuten backen.

Nudelsalat

Das Rezept für den Nudelsalat ist von Chefkoch und total genial, daher gibt es ihn auch Ende November.

Zutaten

  • 500g Nudeln
  • 300g Fetakäse
  • 300g Tomaten
  • 80g Rucola
  • 40g Pinienkerne
  • Salz, Pfeffer
  • 10 EL Olivenöl
  • 5 EL Balsamico
  • 2 TL Senf
  • 2 TL Honig
  • 2 Knoblauchzehen
  • 50g Parmesan

Nudeln kochen, abschrecken und abkühlen lassen.

Feta, Rucola und Tomaten klein schneiden.

Pininekerne ohne Fett anrösten. Parmesan grob reiben.

Zutaten für das Dressing verrühren, dabei die Knoblauchzehen pressen.

Nudeln, Tomaten, Rucola und Feta vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Kurz vor dem Essen das Dressing über den Salat geben sowie Parmesan und Pinienkerne untermischen.

Geräucherter Schinken schmeckt auch prima im Salat, kommt darauf an wie viele Vegetarier da sind 😉

Bacon-Muffins

Die Muffins sind tolle Partymuffins. Besonders mag ich den umwickelten Bacon, auch wenn es etwas aufwendig ist, die Muffinformen hiermit auszulegen. Wer Bacon mag kann nur diese Muffins mögen und sie sind absolut einen Versuch wert (auch wenn man sonst nur süße Muffins isst).

Zutaten für 12 Muffins

  • 200g Bacon
  • 1 Ei
  • 80 ml Olivenöl
  • 250 ml Buttermilch
  • 250g Mehl
  • 3 TL Backpulver
  • 1 TL Zucker
  • 1/2 TL Salz

Die Muffinformen fetten und ringsum mit einem Streifen Bacon auslegen.

Den restlichen Bacon in Streifen schneiden und knusprig anbraten.

Ei, Olivenöl und Buttermilch verquirlen.

Mehl mit Backpulver, Salz und Zucker vermischen und unter die Buttermilch-Öl-Masse rühren (nur kurz, so dass kein Mehl mehr zu sehen ist).

Dann den Teig in die Formen füllen und alles bei 180°C 20-25 Minuten backen.

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