Fazit: Innere

Von , 18. März 2011 22:10

Heute war der letzte Tag meines Innere-Tertials.

Wie war es also?

Lehre: Ich habe mich für das Sankt-Antonius-Hospital in Eschweiler entschieden, weil Lehre hier großgeschrieben schien. Jeden Donnerstag PJ-Unterricht statt Stationsarbeit. Wöchentliche Lehrvisiten. Untersuchungekurse. EKG-Kurs. Tägliche Fortbildungen während der Frühbesprechungen sowie monatliche Vorträge. Wie ich feststellen musste, hörte sich alles viel besser an, als es umgesetzt wurde. Der PJ-Unterricht Donnerstags war zum Teil, insofern er von den Dozenten vorbereitet war, sehr gelungen. Allerdings waren viele besprochene Themen für uns irrelevant. Leider fiel der Unterricht häufig aus, wurde vergessen oder wurde in der Form umgesetzt, uns an der Visite teilnehmen zu lassen. Wirklich positiv war die Lehrvisite Mittwochs, die bei einer sehr engagierten Oberärztin der Anästhesie auf der Intensivstation stattfand. Hier wurden zuerst ausgewählte Fälle besprochen, dann Laborwerte und Röntgenbilder angeschaut, anschließend wurden die Patient besucht und untersucht. Weder EKG-Kurs noch Untersuchungskurs fanden statt.

Betreuung auf der Station: Dies ist ein schwieriger Punkt. Das ganze Tertial war so aufgebaut, dass wir fast jede Woche auf einer anderen Station waren (Normalstation, Internistische Notaufnahme, Onkologie, Intensivstation, Funktionsdiagnostik). Einerseits war die Aufteilung spannend und mir hat die Arbeit in der Notaufnahme und der Onkologie großen Spaß gemacht. Andererseits schloss die Rotation jede Möglichkeit der Einarbeitung aus. Sinnvoll wäre eine monatliche Rotation gewesen. Die betreuenden Ärzte rotierten leider ebenfalls häufig, so dass sie viel Zeit dafür aufwenden mussten, selbst die sehr komplexen Patienten kennen zu lernen. Dennoch haben sich alle bemüht, uns in die Visite mit einzubeziehen und von uns aufgenommene Patienten gründlich zu besprechen. Schade war, dass wir fast keinen Kontakt zu den Oberärzten hatten, da sie immer nur kurz auf die Stationen kamen, um wichtige Fragen  zu beantworten.

Aufgaben: Blut abnehmen, Braunülen legen, Patienten aufnehmen und untersuchen, EKGs befunden, Arztbriefe schreiben, Aufklärungsgespräche führen. Sollten Ultraschalluntersuchungen stattfinden, durfte ich eigentlich immer vorschallen. Ebenfalls durfte ich einige Patienten punktieren.

Weiteres: Ein großer Pluspunkt war die Möglichkeit, in der Cafeteria kostenlos zu essen. Wäsche wurde gestellt. Es gab eine kleine Aufwandsentschädigung (100 Euro). Wer wollte, konnte an den Wochenenden in der Notaufnahme gegen Entgeld arbeiten.

Fazit: Das Tertial war ok, ich war weder total zufrieden noch unzufrieden. Das Team war sehr nett und wir PJler wurden gut integriert. Chaotisch war die Arbeitsorganisation. Meine Befürchtungen über den Arbeitsalltag (Aufgaben) und die Arbeitszeiten (Überstunden) der Assistenten haben sich leider bestätigt. Ich habe immer mehr Abstand von dem Wunsch genommen, die Weiterbildung Innere Medizin durchlaufen zu wollen. Wenn, dann kämen allenfalls Pneumologie oder Hämato-Onkologie in Betracht.

Ein wenig Urlaub hatte ich bereits und werde auch in der nächsten Woche frei haben. Danach geht es in meinem Wahlfach Anästhesie weiter, worauf ich mich sehr freue!!

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